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AutorenbildKarola Kroener

Fasten: Universalheilmittel

Wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema "Fasten" beschäftigt, ist man in der Regel mit seiner aktuellen Lebenssituation nicht zufrieden. Man wünscht sich eine Änderung. Man merkt, dass etwas nicht stimmt. Das kann körperliche, mentale oder seelische Dinge betreffen.

Damit sind wir beim Ausgangspunkt des Fastens.


Man will etwas tun, um sich besser zu fühlen. Dieser Aspekt ist sehr wichtig, denn ohne diesen Impuls ist man nicht bereit, den Alltagstrott zu unterbrechen. Veränderungen gerade auf dem Gebiet der Ernährung herbeizuführen, ist eine große Herausforderung, da gerade Essen und Trinken eine große Ersatzbefriedigung darstellt. Leider weiß man, dass diese Stimulanz durch Nahrungsaufnahme nicht lange anhält. Man merkt schnell, wieder am Anfang zu stehen.

Ein starker Impuls ist also wichtig, um uns zu bewegen, über unser Essverhalten nachzudenken.

Was ich gerade beschrieben habe, bezieht sich im Wesentlichen auf einen Fastenneuling.

Wer schon einmal gefastet hat, kennt die Vorzüge des Fastens und hat meistens einen regelmäßigen Fastenplan oder merkt auch sofort, wann es wieder erforderlich wird, ein „reset“ durchzuführen.

Ich schreibe jetzt hier für einen Fastenneuling.

Da das Thema „Fasten“ so umfassend ist, werde ich einen weiteren Blogbeitrag zu diesem Thema schreiben.

Was kann man vom Fasten erwarten?

Das Ziel sollte es sein, Störendes zu verbessern oder sogar zu beseitigen. Was sich über Jahre hinweg als Problem entwickelt hat, wird sich nicht sofort beseitigen lassen. D.h. man fastet nicht einmal in seinem Leben und damit ist das Thema abgehakt.

Fasten ist ein Programm, das man immer wieder in seinem Leben startet, um auf diesem Wege ständige Verbesserungen herbeizuführen.

Wie oft und wie lange man fastet ist individuell sehr verschieden und hängt stark von der körperlichen Ausgangssituation ab.

Auch dazu schreibe ich später noch etwas. Die gute Nachricht ist:

Wenn man die Erfahrung gemacht hat, einmal 5 Tage oder mehr gefastet zu haben, weiß man danach, dass man einen großen Schritt in seiner persönlichen Entwicklung, bezüglich seines Körpergefühls und auf seiner emotionalen Seite weitergegangen ist. Wolken, die über einem schwebten, sind oft verkleinert oder sogar verschwunden. Allein, das Gefühl, eine gewisse Unabhängigkeit vom Essen, seine eigene Stärke und Befreiung zu spüren, ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl.

Ich selber habe mein erstes Fastenerlebnis vor etwa 35 Jahren gehabt.

Ich hatte da bereits ein Kind und fühlte mich noch nicht wieder „in meinem eigenen Körper angekommen“.

Nach dem ersten Tag des Fastens wachte ich morgens auf und hatte einen so niedrigen Blutdruck, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Ich schleppte mich zum Waschbecken, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen.

Mein erster Gedanke war, jetzt hast du aber richtig Mist gebaut. Ich führte meine Schwäche auf einen Mangel an Nährstoffen zurück und das genau ist der große Denkfehler, den ein Fastenneuling machen kann. Es ist kein Mangel, der einen in so eine Situation bringen kann. Sondern, da keine Verdauungsarbeit ansteht, kann der Körper sich jetzt um „Reinigung“ kümmern. Der Körper arbeitet hart, um die angesammelten Gifte auszuleiten.

An dem ersten Morgen, der sich nur zu Beginn so unangenehm anfühlte, verlief der Tag ruhig. Es gab Hungergefühle, die ich aber mit Wassertrinken betäubte.

Der zweiteTag verlief entspannter.und dann wurde es immer besser. Ich hatte Energie, konnte schärfer sehen, besser riechen und hören und nahm vieles aus einer anderen Sicht war.


Es war, als wenn ein Schleier sich gehoben hätte. Abends kochte ich Gemüse in Wasser und trank aber nur die Brühe.

Ein wichtiges Element bei der Fastenkur stellt das Ausleiten der Gifte dar.

Wenn man sie im Körper nur löst und nicht ausleitet, kann es zu Rückvergiftungen kommen. Der Körper nimmt dann die eigentlich auszuscheidenden Gifte aus dem Darm wieder auf. Es ist also ganz wichtig, für die erforderlichen Ausscheidungen zu sorgen.

Sobald man sich nicht wohl fühlt oder auch mental einen „Durchhänger“ hat, empfehle ich, einen Einlauf zu machen.

Wie stark der Darm Einfluss auf unser Befinden nimmt, habe ich schon beschrieben.

Ich habe damals abends jeweils einen Einlauf durchgeführt.

Unterstützen kann man natürlich die Ausscheidungsorgane mit vielen anderen Mitteln. (Siehe auch u.a. die anderen Blogbeiträge.)


Nach der ersten Fastenwoche in meinem Leben habe ich viele weitere Fastenwochen im Laufe der Jahre durchgeführt. Jede Fastenwoche fühlte sich wieder anders an. Es war aber immer spannend zu beobachten, wie der Körper, der Geist und die Seele darauf reagierten.


Nachdem ich zur veganen Rohkost gewechselt habe, trinke ich beim Fasten so gegen Abend einen aus Gemüse frisch gepressten Saft und trinke tagsüber Wasser, dem ich manchmal etwas Zitronensaft zufüge.

Meine Erfahrung zeigt mir, dass man nichts besseres tun kann als das Fasten auszuprobieren und sich selbst dabei zu beobachten.

Der Körper ist sehr schlau und effizient in der Bearbeitung seiner Probleme, wenn man ihn nur lässt.


Hier noch einige Anmerkungen:

Viele weise Menschen haben vor großen Entscheidungen gefastet, um einen freien Blick auf die Situation zu erhalten.

So fastete Epikur, so ist es durch Seneca überliefert, um körperliche und geistige Ermüdung zu vermeiden.

Die sehr bedeutende Medizinschule von Kos (ab dem 5. Jh. vor Chr.), zu der auch der bekannteste Arzt der Antike, Hippokrates, gehörte, empfahl nicht nur den Verzicht auf bestimmte Speisen, sondern nutzte auch das Vollfasten als Therapie.

Der Arzt Praxagoras (4. Jh. v. Chr.) verfasste sogar eine eigene Schrift über Fastenkuren.

Auch in den Weltreligionen spielt das Fasten eine große Rolle.

Es gibt inzwischen viele Fastenkliniken, in denen man unter ärztlicher Aufsicht fastet.

Es gibt Fastenwanderungen, bei denen die günstige Kombination von fasten, wandern, frischer Luft und einem Gespräch mit Gleichgesinnten stattfinden kann.

Es lohnt sich, das Fasten auszuprobieren.


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